Hunde erkranken ungefähr genauso häufig an Krebs wie Menschen, wobei fast die Hälfte der Hunde über 10 Jahren an Krebs erkrankt.1 Krebs ist ein häufiges Problem bei Kleintieren, und als unsere geliebten Gefährten verdienen sie den höchsten Standard der Versorgung. In jüngster Zeit hat der Einsatz der antineoplastischen Chemotherapie in der tierärztlichen Kleintierpraxis deutlich zugenommen. Dieser Trend ist in erster Linie auf das wachsende Bewusstsein der Tierhalter für Tumorerkrankungen sowie auf bedeutende Fortschritte in der Diagnostik und Therapie in der Kleintieronkologie zurückzuführen.
Während derartige Therapien zunächst von großen onkologischen Zentren durchgeführt wurden, werden sie zunehmend von spezialisierten Kleintierkliniken angeboten.
Sicherheitsbedenken
Expositionsrisiken für Tierärzte und Tierhalter
Die Verwendung von Zytostatika birgt ein erhöhtes Expositionsrisiko für das tierärztliche Personal und die während der Chemotherapie anwesenden Tierhalter.
Da die betreffenden Stoffe mutagene, teratogene und karzinogene Eigenschaften besitzen und es schwierig ist, Mindestmengen für diese Wirkungen zu definieren, ist es von entscheidender Bedeutung, das Expositionsrisiko sowohl für das tierärztliche Personal als auch für die Tierhalter zu minimieren. Das Expositionsrisiko auf Oberflächen wird noch erhöht, wenn man bedenkt, dass die meisten Tierkliniken keine primären technischen Kontrollen wie Sicherheitswerkbänke oder Isolatoren verwenden.
Untersuchungen in der Humanmedizin zeigen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl der in einer Einrichtung durchgeführten Chemotherapiebehandlungen und dem Grad des Expositionsrisikos gibt.2 Das bedeutet, dass auch Einrichtungen, die eine relativ geringe Anzahl von Chemotherapiebehandlungen durchführen, der Minimierung des Expositionsrisikos und der Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen Vorrang einräumen müssen.
Das European College of Internal Medicine for Companion Animals hat Leitlinien für den angemessenen Einsatz von antineoplastischen Chemotherapeutika entwickelt.3
Die Herstellung von intravenösen Infusionslösungen für die Antitumor-Chemotherapie und die Verabreichung von Chemotherapeutika bergen ein deutliches Risiko der Kontamination und der Exposition gegenüber Zytostatika. Tierärzte sind bei diesen Prozessen erheblichen Expositionsrisiken ausgesetzt. 4 Zu den wichtigsten Arbeitsschritten gehören die Rekonstituierung des Fläschchens, die genaue Extraktion der Substanz und die Handhabung der Infusionslösung.

Risiken der bakteriellen Kontamination
Kleintiere benötigen viel weniger Medikamente als Menschen, aber die Medikamente werden oft in Standardfläschchen geliefert, was zu einer erheblichen Abfallmenge führt. Herkömmliche Systeme bergen ein hohes Risiko der mikrobiellen Kontamination, was eine mehrfache Entnahme unsicher macht, insbesondere bei immunsupprimierten Patienten, die anfälliger für Sepsis sind. Darüber hinaus sind viele Zytostatika kostspielig, und die Entsorgung nicht verwendeter Substanzen ist sowohl teuer als auch umweltschädlich.
Verwendung von CSTDs für die Verabreichung von Zytostatika an Kleintiere
Die Verwendung eines geschlossenen Transfersystems (Closed System Transfer Device, CSTD) mindert sowohl das Risiko einer Kontamination der Umwelt als auch das einer mikrobiellen Verunreinigung und schützt so das medizinische Personal und die Tierhalter.
Derzeit ist nur eine begrenzte Auswahl an CSTDs für die Onkologie von Kleintieren auf dem Markt.5 EQUASHIELD wurde in der Humanonkologie ausgiebig getestet und klinisch als sicher und einfach in der Anwendung bestätigt. Die Verwendung von CSTDs entbindet den Onkologen nicht von der Verpflichtung, die geltenden gesetzlichen Bestimmungen zur Chemotherapie einzuhalten. Dennoch wird Tierärzten dringend empfohlen, ihrer eigenen Sicherheit Vorrang einzuräumen. 6
Fallstudie: Onkologie im Kleintierzentrum Kinzigtal
Diese Zusammenfassung beleuchtet die Erfahrungen des Kleintierzentrums Kinzigtal, geschrieben von Dr. Jörg Schäffner, bei der Umstellung auf EQUASHIELD CSTDs. Den vollständigen Artikel können Sie hier herunterladen.
Im Kleintierzentrum Kinzigtal in Baden-Württemberg führen wir regelmäßig Chemotherapien bei verschiedenen Tumoren durch, unter anderem bei Lymphomen, Mastozytomen und epithelialen Tumoren wie Prostata- und Analbeutelkarzinomen. Die Behandlungen umfassen häufig die intravenöse Verabreichung von Zytostatika wie Vincristin, Doxorubicin und Carboplatin mit einer erfolgreichen langsamen Infusionsmethode.
Vor der Einführung von EQUASHIELD CSTDs war das Personal durch das herkömmliche System der Gefahr einer Exposition ausgesetzt. Vor der Anwendung wurde das berechnete Volumen eines Zytostatikums aus dem versiegelten Glasfläschchen entnommen. Da häufig mehrere Dosen aus einem einzigen Fläschchen entnommen wurden, stellte dieses Verfahren ein Kontaminationsrisiko sowohl für den Anwender als auch für die Umgebung dar. Eine weitere potenzielle Expositions- und Kontaminationsquelle ergab sich, wenn Luft zugeführt wurde, um den Druck zwischen dem Fläschchen und der Spritze auszugleichen. Schließlich bestand die Gefahr von Nadelstichverletzungen.

Einführung von EQUASHIELD
Im vergangenen Jahr haben wir diese Risiken durch den Einsatz des geschlossenen EQUASHIELD-Systems wirksam gemindert. Die Behandlung von unruhigen, nicht sedierten Tieren erfordert einen sicheren und benutzerfreundlichen Ansatz, um eine Kontamination des medizinischen Personals, der Tierhalter und der Umgebung wirksam zu verhindern. Für uns ist es von entscheidender Bedeutung, über ein System zu verfügen, das die unvorhersehbaren Bewegungen des Patienten aufnehmen kann, um eine sichere und gefahrlose Verabreichung von Zytostatika zu gewährleisten. Der selbstverriegelnde Ampullenadapter, der nach dem Öffnen der Ampulle fest mit dieser verbunden bleibt, und die Spritzeneinheit, die mit dem Doppelmembran-Verschlusssystem verbunden ist, reduzieren so sicher beide Gefahren. Die sterilisierte Luft wird aus der abgedichteten Kammer in der Spritzeneinheit zum Druckausgleich in das Arzneimittelfläschchen eingeleitet.
Da die Spritzeneinheit mit dem Luer-Lock-Adapter des Infusionssystems verriegelt ist, besteht auch bei Bewegungen des Patienten nicht die Gefahr einer Abtrennung und anschließenden Kontamination. Die langsame Applikation erfolgt stressfrei und kontrolliert. Selbst wenn der Kolben der Spritzeneinheit zurückgezogen wird, reduziert das Druckausgleichssystem das Risiko einer Kontamination der Umgebung durch Aerosole. Nach der Verabreichung des Zytostatikums und dem Spülen der Infusionsschläuche wird das gesamte System sicher entfernt und in den dafür vorgesehenen Abfallbehältern entsorgt. Die Verwendung von CSTDs minimiert das Risiko einer bakteriellen Kontamination und ermöglicht es uns, mehrere Entnahmen aus dem Fläschchen vorzunehmen und gleichzeitig das Abfallproblem wirksam zu lösen.


Abschließende Überlegungen
Nach unserer Erfahrung ist die Einführung von EQUASHIELD ein wesentlicher Beitrag zur sicheren Chemotherapie. Unsere durchweg positiven Erfahrungen mit EQUASHIELD, die sich durch eine intuitive und sichere Handhabung sowie eine erhebliche Zeitersparnis im Vergleich zu anderen Systemen auszeichnen, bestätigen die Ergebnisse einer Studie aus Nordamerika.7 EQUASHIELD reduziert das Risiko einer mikrobiellen Kontamination von geöffneten Zytostatika-Fläschchen.7 Für das medizinische Personal und die Tierhalter wurden die Expositionsrisiken wirksam reduziert. Die Einführung von EQUASHIELD hat die Arbeitssicherheit in unserer Tierklinik deutlich verbessert.